Sonntag, 1. April 2012

Endlich kommt mal wieder was...


Ja ich weiß, ich bin jetzt seid genau vier Wochen in Indien und hab es zu sage und schreibe einem Vernünftigen Blogeintrag gebracht...

Das ist jetzt glaub ich der Punkt, an dem ich mir fest vornehmen werde mindestens einmal die Woche was zu posten – genug zu schreiben gibt’s auf jeden Fall.

Für diejenigen unter euch, die sich schon gewundert haben, wo denn die Ausreden bleiben:
In letzter zeit war einiges los, so dass ich nicht wirklich zum schreiben gekommen bin – wenn ich mal Zeit hatte, war grad der Akku vom Schlepptop alle (und Stromausfall), oder es gab grad mal Strom, also auch Internet und somit auch die Möglichkeit sich um die Lösung weltbewegender Probleme zu kümmern. Z.B. um den Verbleib von Päckchen, die vor fast einem Monat losgeschickt wurden...


Die Liste könnte jetzt noch wesentlich länger werden, aber ich glaub, ich geh mal ganz diskret zum Wesentlichen über:
Maja ist seid 9 Tagen wieder in Dänemark und hat mir einen ganz schön großen Haufen Krempel hinterlassen - alles Kram, den die Freiwilligen vor mir nicht zurück nach Europa schleppen wollten.
Im Projekt und in der Gastfamilie hab ich mich (meiner Meinung nach) relativ gut eingelebt, auch, wenn ihr noch gar keine Ahnung habt, was das denn überhaupt für Menschen sind und was das denn für'n Projekt ist.
Zuerst zum Projekt:
BLESS ist ein etwas größerer NGO, der in Folge des Tsunamis von 2004 entstanden ist und unter anderem Arbeit mit Frauen, Gemeindeentwicklung und was weiß ich noch alles macht.
Ich bin in der Open School – einem Kinderheim – eingesetzt. Soweit ich weiß haben alle Kinder mindestens noch einen Elternteil, der es dem Kind aber nicht ermöglicht oder ermöglichen kann zur Schule zu gehen. Die Kinder kommen aus armen Familien – meist aus niederen Kasten oder Stammesgesellschaften.
Ansonsten darf ich tagsüber, wenn die Kinder in der Schule sind im Büro die Tippse machen...
Mein Gastvater Anthonysamy ist gleichzeitig auch noch mein Chef und der Oberchef von BLESS. Meistens wird er nur mit „Sir“ angesprochen – und zwar von allen. Maja hat ihn der Einfachheit halber nur so genannt, wahrscheinlich, weil sie seinen Namen vergessen hatte. Ansonsten gibt’s noch Madam - Sirs Frau, deren Namen ich gar nicht kenne; George – in wie fern George mit Sir verwandt oder verschwägert ist, weiß ich nicht; Ammu – Georges Frau, die eigentlich auch nicht Ammu heißt und der kochende Teil der Familie ist; Debika und Darani – die beiden Töchter von George und Ammu, 8 und 5 Jahre alt; Sophia – bei der ich nicht weiß, wie sie zur Familie gehört oder ob sie nur das Hausmädchen ist; und Alvin – bei dem ich gar keine Ahnung hab, wie er dazugehört. Die beiden Söhne von Sir und Madam sind ungefähr in meinem Alter und schon aus dem Haus. Sämtliche Familienmitglieder sind irgendwie in die Arbeit von BLESS und meistens die Tätigkeiten im Kinderheim involviert.
Vor Ort ist dann noch die „St. Sebastian Primary School and Nursery“ (Hl. Sebastian Grundschule und Kindergarten) für die Kinder aus Reddichavady, dem nächsten Dorf. BLESS selbst liegt irgendwo im Nirgendwo an der Hauptstraße zwischen Pondicherry und Cuddalore. Und à propos St. Sebastian: ja, meine Gastfamilie ist katholisch, aber dazu später mehr...

Ich hab mal die Panoramafunktion meiner Kamera ausprobiert. Von r. nach l. : Büro, die Sanitäranlagen des Kinderheims und der Schule (das kleine weiße Gebäude) die Schule (die Halle links wird derzeit als Unterkunft fürs Kinderheim verwenet) und das Wohnhaus. Und hey, wenn Strom und Internet so gut halten, wie Heute gibts demnächst auch mal ein paar mehr Bilder...
 Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass hier um Neujahr rum der Zyklon Thane durchgekommen ist und hier deshalb noch einiges brach liegt. So ist das eigentliche Kinderheim (auf dem Bild am rechten Rand zu sehen) noch zur Hälfte abgedeckt und die Sanitäranlagen des Kinderheims nicht nutzbar, da die Wasserleitungen noch nicht repariert wurden. Thane scheint einer der heftigeren Zyklone der letzten 100 Jahre gewesen zu sein - im Stadtpark von Pondicherry stehen nur noch die Hälfte der Bäume (der Rest liegt und wird gerade weggeräumt...)

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